ESRS G1 – Governance
ESRS G1-5 – Politische Einflussnahme und Lobbytätigkeiten
Konzept
Mit dem Green Deal verfolgt die Europäische Kommission das übergeordnete Ziel, bis 2050 den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft zu schaffen – und zum ersten klimaneutralen Kontinent zu werden. Dies lässt sich aus Sicht der EU nur mit einer konsequenten, leistungsstarken Kreislaufwirtschaft erreichen. Als einer der führenden Umweltdienstleister in Europa unterstützt Interzero die Ziele des Green Deal und gestaltet den Ausbau einer nachhaltigen, klima- und ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft aktiv mit. Das Unternehmen bringt sich konstruktiv in die politische Diskussion ein und engagiert sich in allen Themenfeldern, die sich mit den Rahmenbedingungen für die Kreislaufwirtschaft befassen. Dies betrifft insbesondere das Abfall- und Umweltrecht auf nationaler und europäischer Ebene, aber auch Fragen des Steuerrechts und der Außenhandels-Gesetzgebung.
Ziel der Bemühungen ist es, dass der nationale und der europäische Gesetzgeber die Regelungen so gestalten, dass eine umfassende Kreislaufwirtschaft gelingen kann – zum Beispiel durch möglichst bürokratiearme Regelungen für die Erfassung, den Transport und die Verarbeitung von Wertstoffen sowie einen freien internationalen Handel mit sortierten Wertstoffen. Im Hinblick auf die Chance, das eigene Umsatzpotenzial zu steigern, ist auch die Einführung der erweiterten Herstellerverantwortung für immer mehr Stoffströme für Interzero von großer Bedeutung. Denn die Extended Producer Responsibility (EPR) schafft Anreize für eine privatwirtschaftlich organisierte Erfassung und das Recycling der betreffenden Stoffströme. Umgekehrt bergen alle Regulierungen Risiken, die die Zuständigkeit für die Verwertung von Abfällen in den Bereich öffentlicher Rechtsträger verlagern.
Maßnahmen
Im Berichtsjahr hat sich Interzero mit Stellungnahmen auf nationaler Ebene und über seine Mitgliedschaft in europäischen Branchenverbänden insbesondere an der Diskussion über die Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) beteiligt. Die neue EU-Verpackungsverordnung setzt den Rahmen für die Sammlung und das Recycling von Verpackungsabfällen. Ziel der Interessenvertretung ist es, dass diese Regelung möglichst umfassend und praktikabel ist, um die Menge der gesammelten, wiederverwendeten oder wiederverwerteten Verpackungen sowie die Herstellung von Rezyklaten zu steigern – und damit einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leisten zu können.
Interzero engagiert sich unter anderem in den folgenden Verbänden, Initiativen und Interessengruppen und baut den Wissenstransfer zum Thema Kreislaufwirtschaft gezielt weiter aus.
Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE e. V.) stellt für Interzero mit Abstand den wichtigsten Branchenverband dar. Zahlreiche Mitarbeitende sind in insgesamt 21 Arbeitskreisen des BDE zu den verschiedensten Themen wie Klima- und Energiepolitik, Elektrorecycling oder Gefahrgut vertreten.
Zudem unterstützt Interzero den BHB – Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e. V. durch Sponsoring und Vorträge. Gesucht und vermittelt werden dabei neue zirkuläre Ansätze für die Baubranche (zum Beispiel Einsatz von Recyclingkunststoff, Mehrweg-Pooling für die Baustoffpalette).
Seit 2016 ist Interzero außerdem Mitglied des Deutschen Verpackungsinstituts (dvi). Die Organisation fördert den Wissenstransfer und den Dialog zwischen Unternehmen, Institutionen und Partnern der Branche. Interzero bringt hier insbesondere seine Expertise zum Thema recyclingoptimierte Verpackung ein.
Die gemeinnützige Stiftung KlimaWirtschaft ist ein weiterer wichtiger Partner für Interzero. Ziel ist es, die Transformation zur Klimaneutralität aktiv mitzugestalten und anzutreiben. Die Initiative von Vorstandsvorsitzenden, Geschäftsführer*innen und Familienunternehmen setzt sich aktiv für die Einhaltung der europäischen und deutschen Klimaziele ein, indem sie relevante Akteur*innen vernetzt und mit konkreten Vorschlägen an die Politik herantritt. Unter dem Dach der Stiftung arbeitet Interzero deshalb gemeinsam mit anderen Förderunternehmen in sogenannten Transformationsallianzen für die Klimaneutralität zusammen, um skalierbare Lösungen entlang der Wertschöpfungsketten zu entwickeln.
Die Interzero Recycling Alliance (IRA), das duale System von Interzero, beteiligt sich an der Initiative „Mülltrennung wirkt“, die gemeinsam von den dualen Systemen ins Leben gerufen wurde. Als aktives Mitglied informiert Interzero Verbraucher*innen auf der Kampagnenseite über die richtige Abfalltrennung und die Bedeutung des Verpackungsrecyclings.
Auch am Forum Rezyklat beteiligt sich die Recycling Alliance aktiv. Ziel ist es, Akteur*innen aus allen Bereichen der Kreislaufwirtschaft zu vernetzen, Verpackungen von Anfang an recyclingfreundlich zu gestalten und vermehrt Rezyklate in Verpackungen zu nutzen. Interzero bringt seine Expertise in allen Bereichen ein und ist mit der Geschäftsführung darüber hinaus im Lenkungsteam aktiv.
Weitere Mitgliedschaften im Kunststoffbereich werden mit diversen Initiativen wie der Polyolefin Circular Economy Platform (PCEP), dem PETCore und dem Kunststoffland NRW e. V. gepflegt.
Die Interzero Circular Solutions Germany GmbH ist Mitglied des Vereins United Against Waste e. V. (unitedagainst-waste). Ziel ist es, die jeweiligen Fachkenntnisse gemeinsam zu einer noch vielfältigeren Abfalloptimierung in Verpflegungseinrichtungen einzusetzen.
Außerdem engagiert sich Interzero unter anderem im Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e. V. (VDBUM) und ist Solution Provider der GS1 Germany (GS1) im Bereich Pfand und Pooling. Interzero ist zudem Partner und Förderer des Markenverbands e. V. (Markenverband), der sich für die Interessenvertretung der Markenwirtschaft in Deutschland einsetzt.
In den Arbeitsgruppen und Fachkreisen der Verbände sind zahlreiche Mitarbeitende aus den Fachabteilungen involviert. Darüber hinaus sind weitere Tätigkeiten im Bereich Public Affairs der Abteilung Corporate Communications zugeordnet – ein Austausch zu relevanten Themen findet sowohl mit den Fachabteilungen als auch mit der Abteilung Kommunikation sowie der Unternehmensführung statt. Berichtet wird an den CEO Jan Kroker, der für die Beaufsichtigung von Lobbying-Tätigkeiten und politischen Zuwendungen verantwortlich ist.
In den Verwaltungs-, Leitungs- und Aufsichtsorganen von Interzero sind aktuell keine Personen tätig, die zuvor eine vergleichbare Position in der öffentlichen Verwaltung innehatten.
Interzero ist im nationalen Lobbyregister mit der Registernummer R004178 eingetragen.